Chronik des Vereins


Der Verein „Motocross -und Endurofreunde St. Leonhard e.V. „(MCE St. Leonhard) entstand aus einer Handvoll Fahrern, die Spaß daran hatten auf ihren Krädern abseits der Straße im Gelände zu fahren. Das Vereinsgelände zwischen Unterreit und Stadlern wurde schon in den 80er Jahren von dem jetzigen 2. Vorstand Dieter Sprecklmeier und von dem Gründungsmitglied Georg Reiter und anderen zum Trainieren benutzt.

Bald kam man zu der Einsicht, dass das Fahren geordnet ablaufen muss. 1996 wurde dann zum ersten Mal angestrebt, einen Verein zu gründen. Der Name St. Leonhard ergab sich aus der Bezeichnung des Lokals, in dem die nötigen Maßnahmen eingeleitet wurden. Die Schwester des damaligen und bis heute durchgehend im Amt gebliebenen 1. Vorsitzenden Christian Kerstens betrieb dieses Gasthaus. Wegen eines Formfehlers musste die Gründungsversammlung allerdings nochmals wiederholt werden, was aber letztendlich keine größere Hürde darstellte.

Der 8.4.1999 wurde dann der offizielle Gründungstag des Vereins. Um das Gelände auch baurechtlich auf sichere Füße zu stellen, wurde schon im Jahr darauf, zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Oberlinner und der Gemeinde Babensham, in Gesprächen die Grundlage für die künftige Nutzung gelegt. Langjährige Pachtverträge wurden abgeschlossen.

2003 erschien dann eine Flächennutzungsplanänderung und ein immissionsrechtliches Genehmigungsverfahren nötig und beantragt. Beides konnte ebenfalls wieder durch die große Unterstützung der Gemeinde Babensham mit Bürgermeister Huber erreicht werden. 2008 bestätigte das Landratsamt Rosenheim das Motorsportgelände.

Besonders wurden bei dem Genehmigungsverfahren die Belange des Naturschutzes betrachtet. Gerade solche Motorsportgelände, wie auch z.B. Panzergelände, bieten durch ihr spezielles Streckenlayout (steppenartige Bereiche, vermischt mit Wiesen- und Waldstücken, ergänzt durch zahlreiche Teiche und einer nur stundenweisen Nutzung) Rückzugsorte für vom Aussterben bedrohte Pflanzen. Zum Beispiel finden die Gelbbauchunke und verschiedene Eidechsenarten sonst kaum noch Landschaften, die ihre Lebensbedingungen erfüllen. Spezielle Maßnahmen und Habitate wurden von den Mitgliedern durchgeführt und erstellt, jedes Jahr wieder.

2012 konnte ein Teil des Grundstückes aus eigenen Mitteln erworben werden. Dieser Vorgang war sehr wichtiger Baustein um das Vereinsgelände weiter zu erhalten, ebenso wie langfristige Verlängerungen der verbliebenen Pachtverträge.

Mit über 5000 Arbeitsstunden durch die Mitglieder wurde 2020 ein außergewöhnliches Funktionsgebäude mit Sanitäranlagen, Garage und Aussichtsplattform gebaut. Diese Anlage ist in der Szene einzigartig. Kaum ein Motocrossverein konnte bisher so etwas in Eigenregie auf die Beine stellen, denn es wurde ohne öffentliche Mittel oder die eines Verbands finanziert und komplett in Eigenleistung errichtet.

Der Verein zählt mittlerweile fast 300 Mitglieder, davon sind fast ein Drittel Jugendliche und Kinder. Die Arbeit für sie hat in einen sehr hohen Stellenwert. Kinder kommen oft bereits mit 5 – 6 Jahren auf dem Vereinsgelände mit der Sportart in Kontakt und bleiben dem anspruchsvollen, erfüllendem und spektakulären Sport meistens erhalten. So gibt es Mitglieder, die bereits in der 3. Generation diesen Sport ausüben. Die Wettkampklassen beginnen bei den Kindern auf 50 ccm Krädern und enden bei den verschiedenen Seniorenklassen, da der Sport oft bis in ein hohes Alter ausgeübt werden kann. Regelmäßig werden Lehrgänge und auch Wettkämpfe auf dem in der Szene als sehr technisch und anspruchsvoll bekanntem Gelände durchgeführt. So gibt es u.a. Konkurrenzen im Motocross- und Endurosport, mehrtägige Jugendcamps und Oldtimerrennen. Besonders beliebt ist der alle zwei Jahre stattfindende „Tag der offenen Schranke“, an dem interessierte Kinder und Erwachsene auf gestellten Maschinen, ausgestattet mit der entsprechenden Ausrüstung und in einer Rundumbetreuung durch die Mitglieder selbst fahren dürfen. Auch dies ist ein Event, den es sonst so nirgends gibt.

Die meisten Mitglieder kommen aus der näheren Umgebung, also aus den Landkreisen Rosenheim, Mülldorf und Traunstein.
Auch sogenannte Gastfahrer nutzen zahlreich die Möglichkeit um bei Stadlern Motorsport zu betreiben. Der Verein finanziert durch die eingenommen Trainingsgebühren zu einem großen Teil seine Aufgaben.

Ein besonderes Anliegen ist der soziale Zusammenhalt und der respektvolle Umgang von Jung und Alt.
Besonders wichtig ist auch das gute Verhältnis zur Nachbarschaft, welches seit vielen Jahren im Sommer mit einem Fest extra für die Anwohner gepflegt wird.

Liebevoll wird der Verein auch oft als x-Leo bezeichnet, eine Wortspielerei aus dem Vereinsnamen und einem Kreuz „x“ für „cross“. Entsprechend ziert die Vereinskleidung auch ein (bayrischer) Löwe.